Informations- und Diskussionsrunde zum neuen Schulgesetzentwurf
Die Linke Leimbacher Landtagsabgeordnete Anja Müller lädt am 28.11., um 17 Uhr zu einer Informations- und Diskussionsrunde zum neuen Schulgesetzentwurf in die Bowlingbahn, Am Hardtrain 1H, 36414 Unterbreizbach ein. Gemeinsam mit dem bildungspolitischen Sprecher der Linken Landtagsfraktion, Torsten Wolf, will Müller mit Lehrerinnen und Lehrern, aber auch mit allen interessierten Menschen ins Gespräch kommen.
Mit dem in den Landtag eingebrachten rot-rot-grünen Schulgesetz wird einerseits auf aktuelle Herausforderungen, andererseits auf Erfahrungen der vergangenen Jahre reagiert. „In den letzten drei Jahren mussten die Thüringer Schulen verschiedene, teils neue und teils bekannte Herausforderungen meistern. Aufgabe von Bildungspolitik ist, die Schulen bestmöglich bei der Bewältigung der ihnen gestellten Aufgaben zu unterstützen, insbesondere auf gesetzlicher Basis“, begründet Anja Müller die Initiative.
Gerade während der Corona-Pandemie seien Stärken und Schwächen im Bildungsbereich deutlich geworden. „Mit der Gestaltung digitaler Lehr- und Lernformate, mit der Einführung der digitalen Lernmittelfreiheit, mit mehr Praxisorientierung im Unterricht, mit der Umstellung auf eine schulstufenbezogene Lehramtsbildung, dem Ausbau der Ganztagsschule und der Schulsozialarbeit und mehr pädagogischer Assistenz stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft für die Schulen“, ergänzt Wolf.
Der Abgeordnete erklärt mit Blick auf die von der CDU eingebrachten Änderungen zum Schulgesetz: „Das ist eher Bildungspolitik mit Vollgas im Rückwärtsgang.“
Die Fraktion DIE LINKE hat sich insbesondere für die digitale Bildung und die stärkere Praxisorientierung eingesetzt. „In den Zeiten des pandemiebedingten Distanzunterrichts wurde deutlich, dass es gute Konzepte gibt, die aber noch in die Breite getragen werden müssen. Wir schaffen mit unserem Gesetz die rechtlichen Voraussetzungen zur Gestaltung digitaler Lernformen. Gleichzeitig wollen wir schrittweise alle Schülerinnen und Schüler kostenfrei mit digitalen Endgeräten ausstatten. Damit geben wir den Schulen die Instrumente in die Hand, zusätzlich zum Präsenzunterricht neue Unterrichts- und Lernformate zu gestalten. Dies ist für die Schulentwicklung ein entscheidender Schritt“, so Wolf.
Es sei der Auftrag der Regelschulen, Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen, die Schülerinnen und Schüler auf eine berufliche Ausbildung vorzubereiten. „Dies gelingt gut, wenn in der schulischen Bildung neben Angeboten der Berufsorientierung auch Phasen des praktischen Lernens eingebunden werden. In Thüringen haben sich in den letzten Jahren einige Schulen auf den Weg gemacht, das praxisorientierte Lernen als durchgängiges Prinzip der pädagogischen Arbeit und bei der Gestaltung der Stundentafel anzuwenden.
So beteiligen sich 11 Regelschulen in Nordthüringen an den „Tagen im Praktikum“ mit einem festen Praktikumstag pro Woche in der Klassenstufe 8 und 9 und die Werkstattschule in Jena mit Praxistagen ab der ersten Klasse. Dazu der Bildungspolitiker Torsten Wolf: „Wir wollen die guten Erfahrungen der Praxisklassen und des praxisorientierten Lernens in allen Regelschulen, Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen einbringen und damit insbesondere den Bildungsauftrag der Regelschulen stärken. Kein Schulabgang ohne Abschluss und beste Schulentwicklung für jede Schulart: Das ist unser Credo.“