In Rositz-Schelditz bewegt sich etwas

Anja Müller, Sprecherin für Petitionen und Bürgeranliegen der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, freut sich über die Pläne der Landesregierung zur Beseitigung von Altlasten in Rositz-Schelditz in Folge einer Anhörung des Petitionsausschusses. Nachdem die von der Bürgerinitiative Rositz-Schelditz 2014 eingereichte Petition auf der Internetplattform des Petitionsausschusses des Thüringer Landtages veröffentlicht worden sei, habe diese insgesamt 1.588 Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden. Somit war die Voraussetzung für eine öffentliche Anhörung erfüllt, die am 23.3.2015 stattfand.

Anja Müller erklärt dazu: „Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rositz haben sich 2014 an den Thüringer Landtag gewandt, da sich die Wohnbedingungen im Ortsteil Schelditz wegen des hochbelasteten Grundwassers kontinuierlich verschlechtern. Die Gebäude sind auf Grund von Feuchtigkeit und Giftstoffen nicht bewohnbar, die Gärten sind bis zur Grasnarbe überwässert und können nicht als solche genutzt werden. Auch ist die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner stark durch die Altlasten gefährdet.“

Seit zwölf Jahren sei die Problematik den Behörden und Ämtern bekannt. Die Maßnahmen, die ergriffen wurden, beschränkten sich jedoch auf Sofortmaßnahmen, wie z. B. das Abpumpen des Grundwassers. Ein Gesamtkonzept für diese Region habe bis dahin nicht existiert.
Bei der öffentlichen Anhörung im Thüringer Landtag seien keine Sofortergebnisse erzielt worden, jedoch habe man Politik und Öffentlichkeit für dieses Thema wieder sensibilisiert. Auch habe sich das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz für die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes ausgesprochen.

„Knapp ein dreiviertel Jahr nach der öffentlichen Anhörung sind die ersten Erfolge zu verzeichnen“, betont die Abgeordnete. Den elf direkt betroffenen Mietparteien sei es ermöglicht worden, in nicht belastete Immobilien umzuziehen. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten sei vorgesehen, die belasteten Häuser abzureißen, wobei die Bauarbeiten laut Ministerium schon 2017 beginnen sollen. Das Land habe vorerst die Kosten auf ca. zehn Millionen Euro beziffert. Auch sei geplant, die Keller der anliegenden Häuser trocken zu legen und Drainagerohre in den Gärten zu verlegen. Des Weiteren sollen die Straßen erhöht und im Zuge dessen die Rohrleitungen erneuert werden.

„Nachdem sich Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen DIE LINKE und SPD im März 2015 ein Bild der Lage vor Ort gemacht haben und die Anhörung kurz danach stattgefunden hat, sind wir erfreut, dass sich einiges für die betroffenen Personen ändert. Es ist wichtig, der Bürgerinitiative Rositz-Schelditz für ihr unermüdliches Engagement zu danken. Ohne deren Ausdauer wären diese Maßnahmen und das Gesamtkonzept für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner nicht auf dem jetzigen Stand. Wir werden die Ergebnisse verfolgen und bieten der Bürgerinitiative weiterhin unsere politische Hilfe an“, so die Abgeordnete Müller weiter.
„Wir werden diese Petition mit dem neuen Kenntnisstand in einer der nächsten Petitionsausschusssitzungen wieder auf die Tagesordnung setzen und prüfen, wie wir damit weiter verfahren“, so abschließend die Sprecherin für Petition und Bürgeranliegen der Linksfraktion.