Sügida, jetzt Thügida, ist kein Ableger von Pegida

Anja Müller

Stellungnahme Artikel „Beigeordneter bleibt im Amt“ FW vom 18.04.2015

 

Als Mitglied des Gemeinderates Leimbach und als Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE. im Wartburgkreis ist es schwer nachvollziehbar, dass trotz der intensiven Aufarbeitung der lokalen Presse, „Sügida“ als normale Demonstration in der Gemeinderatssitzung der Gemeinde Leimbach, wahrgenommen worden ist. Sügida jetzt Thügida ist eine von rechtsextremen Organisierte und Durchgeführte Veranstaltung und keineswegs friedlich. Gewalt macht sich nicht nur durch Körperliches Handeln erkennbar, nein auch verbale Gewalt kann und darf man nicht als friedlich bezeichnen. Aber das eigentlich Erschreckende ist, dass trotz Aufklärung in der Sitzung und trotz Aussage des Beigeordneten: „Immer wieder Hinzugehen“ es die Gemeinderäte der anderen Parteien und Wählervereinigungen nicht störte. Vielmehr war Ihnen daran gelegen, dass öffentliche Bild der Gemeinderätin aufs schwerste zu beschädigen. Demokratie lebt von der Meinung und die Meinung anderer zu akzeptieren, jedoch hat es für mich eine Grenze. Dort wo unmenschliches Verhalten gegen andere Menschen ausgeübt wird. Und „Sügida“ hetzt gegen Flüchtlinge, Asylsuchende aber auch Journalisten und Politiker. Seit Beginn der…gida Demonstrationen haben sich rassistisch motivierte Angriffe mehr als verdoppelt. Es scheint immer alles so weit weg zu sein, Fremdenfeindlichkeit, Alltagsrassismus. „Es passiert doch nicht in meinem Ort“, ist eine sehr häufig anzutreffende Aussage. Aber es geschieht genau da, wo die Menschen leben, in Ihren Dörfern in ihren Städten, im Verein oder der Kneipe nebenan. Am 8. Mai jährt sich zum 70. Mal der Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Und auch in Leimbacher Schacht gab es eine Außenstelle Buchenwald. In der Dorfgeschichte von Ernst Kallenbach heißt es: „ Am Morgen des 3.April 1945 erlebten wir Leimbacher wohl die größte Überraschung und Entsetzen. Ein langer Zug von armen KZ-Menschen aller Nationen, ca.1000, kam aus dem Leimbacher stillgelegten Schacht und sie zogen in Lumpen gehüllt und abgemagert, kraftlos durch unser Dorf. Rechts und links vom Zuge wurden sie mit Maschinenpistolen und Gewehren von SS-Soldaten begleitet. Unter unserem Dorf ein KZ Lager? Dies wusste die Bevölkerung nicht. Nur ahnen konnten wir, dass irgendetwas in unserem Schacht vor sich ging. Wiederholt hörte man Schüsse und der SS-Mann, welcher in Begleitung eines Menschen war, kam alleine zurück. Wir erfuhren später, dass die Erschossenen, es waren meistens Sowjetbürger, vor dem Walde eingescharrt wurden oder noch anderswo. Quelle : Chronik der Gemeinde Leimbach zur 950 Jahrfeier Der Schlüssel der Geschichte ist nicht in der Geschichte, er ist im Menschen. Théodore Simon Jouffroy (1796 - 1842), französischer Philosoph