Leimbacher Bürger gedachten der Opfer der NS–Diktatur

Gerd Anacker

Leimbach – Genau 70 Jahre nach dem Tag, als für Deutschland eine neue, friedliche Epoche begann, gedachten an den Gedenkstätten des Friedhofs Bürger der Opfer und der Widerstandskämpfer.

In ihrer Gedenkansprache knüpfte die Landtagsabgeordnete der LINKEN, Anja Müller an die bedeutsame Rede von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker im Jahre 1985 an. Gerade weil in der BRD bis dahin der Begriff Befreiung verfälscht oder missbraucht wurde, seien in der Erinnerungskultur neue Wege beschritten worden, unterstrich Anja Müller. Die anwesenden Bürger, unter ihnen auch Bürgermeister Kurt Senf, gedachten in einer Schweigeminute der Opfer der NS–Schreckensherrschaft, aber auch denen, die aktiven Widerstand geleistet haben. Besonderer Dank galt dem in Leimbach geborenen antifaschistischen Widerstandskämpfer Rudolf Teichmüller. An dessen von Leimbacher Bürgern mustergültig gepflegter Grabstätte, hob Anja Müller, aber auch Christian Michael, als Vorsitzender der Leimbacher Basisorganisation der LINKEN Teichmüllers aktiven Kampf gegen das NS–Regime hervor. Am 7. Februar 1944 wurde Rudolf Teichmüller im Zuchthaus Brandenburg durch das Fallbeil hingerichtet. In seinen letzten Brief schrieb Rudolf Teichmüller „ … meine letzten Wünsche gelten meinem lieben deutschen Volk und meinem so geliebten Dorf“. Am Ende der Gedenkveranstaltung waren sich die Teilnehmer einig, dass der 8. Mai eine würdige Form des Gedenkens, Erinnerns, aber auch des Handelns für eine Welt ohne Gewalt und Kriege bleiben muss.