AfD gefährdet Handwerk und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Thüringen

Andreas Schubert, Katharina König-Preuss, Ralf Kalich
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Anlässlich des Boykottaufrufs eines Vorstandsmitglieds des AfD-Gebietsverbandes Saale-Orla gegen eine Bäckerei-Firma in Unterwellenborn (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) mit 200 Beschäftigten erklärt Andreas Schubert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Dass die AfD zum Boykott eines Bäckerei-Unternehmens aufruft, weil dieses ankündigte, vorschriftsgemäß die 3G Regeln umzusetzen, macht deutlich, dass von dieser rechtsradikalen Partei nicht nur Gefahren für die Gesundheit der Menschen, sondern offenbar auch für die finanzielle Existenz des Handwerks in Thüringen und seiner Beschäftigten ausgehen, wenn alleine das vorschriftsgemäße Handeln zu derartigen Aufrufen von Rechtsaußen führt“. 

Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag ergänzt: „Der Boykottaufruf reiht sich ein in eine Palette an Anfeindungen aus dem Spektrum von Coronaleugnern und extremen Rechten gegen Beschäftigte und Bedienstete aus Einzelhandel, Handwerk, Schulen, Nahverkehr und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Diese Radikalisierung hat gefährdende Auswirkungen auf die Gesellschaft und machte sich nicht nur durch den Tankstellen-Mord in Idar-Oberstein bemerkbar, sondern bereits beim Mord an Walter Lübcke, dessen Mörder in Thüringen bei AfD-Aufmärschen mitlief und für die Partei Geld spendete. Diese hasserfüllte und hassverbreitende Partei gießt bewusst Öl ins Feuer, um ihr Ziel, die Gesellschaft zu spalten, weiter voranzutreiben.

Ralf Kalich, LINKE-Abgeordneter und Gastronom aus dem Saale-Orla-Kreis, ergänzt: „Besonders perfide wirkt dieser erklärte Boykott angesichts des Umstandes, dass die Verantwortliche stellvertretende Sprecherin des AfD-Gebietsverbandes Saale-Orla-Kreis, Anja Bergner, im Frühjahr 2021 damit bekannt wurde, dass in dem in dem von ihr gegründeten Telegram-Kanal "Triptis wacht auf" der Holocaust geleugnet wurde mit Äußerungen wie ‚Der Holocaust ist eine fast so große Lüge wie die Corona-Pandemie! Beides erlogen vom Juden!‘, weswegen die Staatswirtschaft Gera Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufnahm. Die AfD kann niemals ein Partner für die Wirtschaft sein“.

Die Abgeordneten erklären sich solidarisch mit dem Bäcker-Unternehmen und allen anderen Beschäftigten in Thüringen, die angefeindet werden, weil sie beispielsweise Kunden auf Hygieneregeln zur Corona-Eindämmung hinweisen. „Wir bitten die Landesregierung darum, ein Konzept vorzulegen, wie Beschäftigte bei entsprechenden Anfeindungen noch besser geschützt und Beratungsstrukturen aufgebaut werden können“, so Schubert, König-Preuss und Kalich.